Motivation und Willenskraft, wissenschaftlich auch Volition genannt, ergänzen sich gegenseitig. - Auch wenn Motivation und Willenskraft keine identischen Fähigkeiten besitzen. Denn Motivation setzt den Startschuss. Es ist der erste Schritt, um Ziele erst einmal benennen zu können und den Willen zu ihrer Umsetzung auszubilden. Ohne geschaffene Motivation kann keine Willenskraft entstehen.
Für den zweiten Schritte, das umsetzbare Erreichen von Zielen ist dagegen Willenskraft erforderlich. Um Willenskraft entstehen lassen zu können bedarf es Umsetzungsstärke und Durchhaltewillen. Umsetzungsstärke ist die Motivation, ein Ziel oder eine Veränderung wahrhaftig umzusetzen. Durchhaltewillen schafft es, dass wir Ablenkungen und Trägheit bezwingen, um unser Ziel bzw. unseren Veränderungswunsch erreichen zu können.
Rubikon Modell
Um den Verlauf und Übergang von Motivation und Willenskraft und die dazugehörigen Handlungen zu erklären, haben die Motivationspsychologen Heinz H. Heckhausen und Peter M. Gollwitzer das sogenannte so genannte Rubikon-Modell entwickelt.
So ganz nebenbei… Geschichtlich betrachtet verdankt das Rubikon-Modell der Handlungsphasen seinen Namen Julius Cäsar. Cäsar entschied sich nach Phasen des Abwägens und Planens mit Überqueren des Flusses Rubikon für einen Krieg. Die endgültige Entscheidung am Ende der ersten Phase, wird in der Motivationspsychologie deshalb als „das Überschreiten des Rubikons“ beschrieben.
Vier Phasen während der Zielerreichung
In dem Modellist von vier Phasen, welche den gesamten menschlichen Handlungsablauf während der Zielerreichung beinhalten soll.:
- die Abwägungsphase – hier wird ermutigende Motivation aufgebaut
- die Planungsphase – geordnet durch Willenskraft
- die Handlungsphase – bestärkt durch Willenskraft
- die Bewertungsphase – beständig gehaltene Willenskraft schafft wieder Motivation (ggf. für neue Ziele und Veränderungen)
Motivation und Willenskraft
Doch was brauchen wir nun konkret, um genau diese notwendige Motivation und Willenskraft zu finden und aufrecht zu halten?
Alle beginnt mit Motivation. Wie?
- Realistische Ziele setzen – Möchte ich selbst dieses Ziel erreichen? Ist dieses Ziel tatsächlich für mich und durch mich umsetzbar?
- Negative Gedanken durch Positive ersetzen – Anstatt „Egal wie ich mich anstrenge, ich bin nicht gut genug.“ lieber „Ich habe meine Ziele im Blick und werde sie erreichen.“
- Aus eigener Überzeugung selbstbestimmt handeln – Ich übernehme für mich selbst Verantwortung! Ich möchte dieses Ziel für mich erreichen und nicht für andere!
- Ziel in kleine Etappen einteilen – In welchem Zeitrahmen möchte ich die nächste Etappe geschafft haben? Wie kann ich mich für das Erreichen der nächsten Etappen selbst belohnen? Wie geht es mit beim Erreichen der einzelnen Etappen?
- Geduld & Pausen einlegen – Nichts lässt sich von jetzt auf gleich umsetzen! Pausen schaffen einen „frischen“ Blick auf das schon Erreichte bzw. auf das nicht zu Schaffende!
Willenskraft zum Durchhalten. Wie?
- Blick auf das Wesentliche - Was ist mir wirklich wichtig? Was möchte ich mit dem Ziel/ der Veränderung in Blick auf meine eigenen wahren Werte erreichen?
- Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten – Ich kann das! Ich nehme mögliche Probleme als machbare Herausforderungen an!
- Schon Erreichtes positiv wahrnehmen – Was habe ich schon erreicht? Was habe ich selbst dazu beigetragen? Welche neue Fähigkeit konnte ich an mir entdecken?
- Plötzliche Ablenkungen und „Verlockungen“ wirksam kontrollieren – Ich treffe Entscheidungen! Ich bin Selbstdiszipliniert! Ich halte durch! Ich weiß was ich tue!
- Auf Hindernisse vorbereitet sein – Welchen alternativen Lösungsweg kann ich „notfalls“ einschlagen? Wer kann mich unterstützen? Welche Erkenntnisse aus ähnlichen Vorhaben kann ich anwenden?
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