Was kann ich selbst für eine Wohlfühlsituation tun?
„Wie ICH selbst?“ werden Sie sich sicher gerade fragen. „Was soll ICH denn tun, wenn mein Gegenüber doch der oder die Störende ist.“ Lassen Sie uns darüber kurz nachdenken…
Auf den Ton kommt es an
Ja, auf den ersten Blick ist es viel einfacher auf die anderen zu schauen und bei den anderen auf Veränderung zu hoffen bzw. sogar darauf zu bestehen. Oder sie eindringlich um die Veränderung ihres „abwegigen Verhaltens“ - also, dass was mich ebenso stört - zu bitten.
Das stimmt auf gewisse Art und Weise schon. Beim Bitten sollte dann allerdings der Ton gut getroffen werden. Und damit meine ich jetzt keineswegs einen scharfen Unterton, sondern viel mehr einen Respektvollen ohne Vorwurf, Übertreibung und Generalisierung.
Die Perspektive wechseln
Sehr oft weiß "der Störenfried" gar nicht, dass er oder sie gerade etwas in unseren Augen falsch macht. Dem- oder Derjenigen können die Situationen auch Spaß machen und Freude bringen und überhaupt nicht als Verärgerung gemeint sein. Nur ich stoße mich in der Situation daran! Dies geschieht geformt aus meiner eigenen Wahrnehmung. Diese ist geprägt durch unser momentanes Gefühl (ggf. geschafft und gereizt), unserer Bedürfnisse (ggf. einfach nur meine Aufgaben erledigen wollen, dann ab in den Feierabend und ab auf die Couch.) und und und...
Ganz wie früher
Vielleicht kennen Sie das noch aus der Vergangenheit in der Schule: Immer wieder werde ich von meinem Banknachbarn (und vielleicht heute auch von meinem "Nebenmann" am Arbeitsplatz) in irgendwelche nichtigen Gespräche verwickelt. Der Ärger vom Lehrer ist schon vorprogrammiert. Mein augenscheinlicher Gesprächspartner hat solche Freude daran, mir vom Wochenende zu erzählen, dass er gar nicht merkt, wie unwohl ich mich fühle.
Ruhe bewahren
Wenn uns etwas stört, können wir immer nur von uns ausgehen und auch nur vorerst „in uns“ und darauffolgend natürlich auch nach außen eine Veränderung gewinnen. So können wir erstmal Ruhe bewahren und nicht gleich „los plauzen“ und in einem weiteren Schritt einen wohlüberlegten Wunsch bzw. eine lösungsorientierte Anregung benennen.
Die 5-Sekunden-Regel
Mein Tipp dazu wäre erst einmal die 5-Sekunden-Regeln anzuwenden. Innerhalb dieser 5 Sekunden
- nehmen Sie in einem 1. Schritt die Situation an
- in einem 2. Schritt finden Sie gegebenenfalls mit einer Atemübung „zur Ruhe“
- um dann in einem 3. Schritt ins Nachdenken, über ihr weiteres Vorgehen, zu kommen,
- welches Sie in einem 4. Schritt in Ihrer weiteren Reaktion/ Ihrem Handeln umsetzen
Aber Achtung
Bestenfalls reagieren Sie nun auf Ihren Gesprächspartner in einer lösungsorientierten Ich-Botschaft. Aber natürlich OHNE jegliche Übertreibungen, wie zum Beispiel: „Hundertmal habe ich dir schon gesagt...!“ oder typischen Generalisierungen, wie „Immer redest du die ganze Zeit!“ bzw. „Nie komme ich zu Wort!“
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